4. Etappe: Dresden - Stralsund

29. April: 1. Teilstrecke: Senftenberg - Krausnick

Heute wollte ich früh weg, hatte vor bis Berlin zu fahren, ca. 150 Km, allerdings flach, aber direkt. Hotel bereits am Kurfürstendamm gebucht und...

...verd... habe vergessen die Kabel bei den Akkus umzustecken, was ich in der Regel vor dem zu Bett gehen immer mache. Ich hatte also 2 volle und 2 leere Akkus – reicht nicht bis Berlin, was tun? Ruhig, überlegen. Zwei Möglichkeiten, entweder 2 Tage bis Berlin einsetzen, ein Zwischenhotel buchen und das von Berlin um einen Tag verschieben, aber über Booking.com gebucht ist alles immer fix. Kurzfristig stornieren geht kaum, kostet meist mindestens 80 % der Hotelübernachtung. Die zweite Variante wäre, irgendwo einen Zug zu besteigen in Richtung Berlin. Ich versuchte zuerst die erste Variante und war nach etwas „Nachhaken“ am Telefon im Glück, - „Ausnahmsweise mache ich das mit der Verschiebung“. „Mit wem habe ich gesprochen?“ „Angelika“ war die Antwort – sehr persönlich fand ich.

Nun, ich hatte „in Panik“ die beiden leeren Akkus noch sofort an die Ladegeräte angeschlossen und noch auf 80% laden können, hätte also doch noch bis Berlin gereicht, wäre aber für mich stressig geworden. Gut jetzt so wie es ist. Gleich ab Senftenberg, meinem Startort, habe ich eine wunderbare, sonderbare Landschaft durchfahren. Sandig, trocken, natürlich, mit jungen Büschen und kleinen Bäumen, wirklich schön und speziell. Habe einen Jogger überholt, er erklärte mir dass dies ein Braunkohleabbaugebiet war und jetzt neu renaturiert wurde. Schade, dass dies nicht gleich als Naturschutzgebiet eingestuft worden ist. Anschliessend kam eine grosse Fläche, nur mit Sonnenkollektoren, die haben Platz hier und passen auch irgendwie in die Gegend. Ja, und dann kamen sie – meine Windräder, ganz nah. Bei einem habe ich angehalten und fotografiert. Vorne dran stehe ich mit Velo, da scheint der Sockel des „Turmes“ klein, aber der hat einen Durchmesser von ca. 10 Metern und verjüngt sich dann nach oben. Die Höhe eines solchen Windrades beträgt 146 Meter (halbe Eiffelturmhöhe) und die Flügel haben eine Länge von 59 Metern ergibt also einen Durchmesser des Windrades  von fast 120 Metern – viel grösser als man so denkt. Etwas weiter dann waren etwa 10 Männer am Aufstellen eines enormen Kranfahrzeuges. Noch nie habe ich so etwas monströses gesehen. Ich habe dann mit einem der „Chefs“ sprechen können und er hat mir alles erklärt. Hier hört die Geschichte auf. Wer mehr wissen möchte, der lese unter der Rubrik Kurioses und Spezielles/Windräder weiter, es lohnt sich.

Ich bin dann gemäss Empfehlung der letzten „Landlady“ durch das Gebiet der Spree (Fluss) gefahren. Alles flach hier, aber dennoch schön mit den Kanalsystemen und Radwegen. Natürlich wieder Viele auf dem Velo unterwegs bei diesem Wetter. Gelandet bin ich nun nach ca. 80 Km Fahrt hier in Krausnick, ein Ort den keiner kennt, nehme ich an, und morgen geht’s nach Berlin. Dort werde ich voraussichtlich einen Zusatztag einschieben, ohne Velofahren.

- der Einstieg in die Tour heute. Renaturiertes, riesiges Gelände nach dem Braunkohleabbau

- manchmal meint es das Navy zu gut - zu "naturig" der Weg. Bin aber durchgefahren.

- Pose vor einem meiner Windräder. Der Eindruck täuscht, die Basis des Windradturmes hat einen Durchmesser von ca. 10 m

- Der Monsterkran auf Raupen. Ich bin 1,74 m gross

- Solaranlage auf einem Unterstanddach eines Bauern

- along the Spree (3 Bilder, eines mit Schleusensystem für Hobbypaddler).

- habe Lübben durchfahren - ein Tourismusort, jedenfalls habe ich dort kein Hotel gefunden oder ich hätte über 200 Euro für eine Nacht bezahlt.

30. April: 2. Teilstrecke Krausnick - Berlin

Top Velowetter, erst um 0900 Uhr gestartet, da ich nur bis Berlin mit etwa 80 Km Distanz vor mir hatte. Gestern hatte ich noch mal mein ganzes Gepäck bis auf die letzte Schraube und Fingerhut durchgecheckt und gnadenlos alles aussortiert was ich bis jetzt nicht gebraucht habe bzw. benötigen werde, hoffentlich. 3-4 Kg Waren, vor allem Kleider waren das schon. Im Hotel hatte ich den Rezeptionisten nach einem geeigneten Karton gefragt, da spürte ich gleich nur minimale Begeisterung,  e r  und einen Karton besorgen? Ich gab ihm dann noch einen Tipp, dass in der Küche oft solche Kartons anfallen würden und prompt kam er dann mit einem zurück. Dazu noch ein Deckel eines anderen Kartonmodells der gar nicht passte, aber immerhin. Ich: "Klebeband?" Er: "Klebeband?" "Lassen sie's, ich habe etwas mitgenommen von diesem grauen für Reparaturen allenfalls, geht schon" ging auch. Erleichterung auf seiner Seite. Sympatischer Mann, aber eingespurt auf seine Aufgaben. Auf den 10 ersten Km fand ich dann einen Laden mit "Hermes"-Lieferdienst. Dort konnte ich vor allem Kleider nach Hause zurück schicken. Wo ich jetzt nicht mehr gross drauf achte ist unterwegs Profiant mitzuführen gibt es doch hier in dieser hoch zivilisierten Gegend genügend Ecken und Orte wo man was Essbares findet. Damit bin ich jetzt schon etwas erleichtert und schwebe nur noch so durch die Gegend auf meinem Fahrzeug. Die Spargelzeit hat begonnen, habe zwar noch keine Spargelfelder gesehen, aber angeschrieben sind sie überall. Ja, auch die Gurken haben Saison, aus der Gegend der Spree kommen nämlich scheinbar vor allem die eingemachten Gurken, hier leben die Gurken, die sind da daheim, quasi, die Gurken, die grünen Gurken. 

Und dann kam Berlin, plötzlich ein Schild "Berlin" und die ersten Häuser. Auf meinem Navy standen noch 16,7 Km Fahrt bis zum Hotel im Zentrum der Stadt. Und wieder begann es, ein Lichtsignal, ein Rollstuhlfahrer auf dem Radstreifen, ein unaufmerksamer Fussgänger, ein Lichtsignal, ein zwei Velofahrer die auch zu Fuss hätten unterwegs sein können, dann ein Lichtsignal usw. Lichtsignale natürlich alle auf rot. Nun, ich fuhr dann mit forciertem Tempo mit den Autos und so kam ich dann doch noch zum Hotel. Heute war ich ein wenig auf dem Ku'damm, Leute im Sommerlook, Leute im Winterlook. Ich musste mir eine neue SiM-Card besorgen weil sogar die Leute von Vodafone Abstand zum Aufladen der Italienischen Vodafone-SIM-Card nahmen. Nun, Deutsch verstehe ich auch besser, jedenfalls die technischen Ausdrücke. Ich bin jetzt wieder à Jour und kann nach Herzenslust Fonieren und im Internet Recherchieren. Ich werde morgen noch einen Tag hier in Berlin bleiben und die Strasse des 17. Juni suchen. Dort soll man dann so alle ganz wichtigen und bekannten Bauwerke von Berlin antreffen. Ich werde berichten.  Allerdings ist morgen am 1. Mai Feiertag, leider alles zu, es fragt sich warum? 1. Schliesslich handelt es sich ja um den Tag der Arbeit und 2. bin ich ja jetzt da. 

- einige Hundert solcher Rohre (2 Bilder), aufgeschichtet wie Baumstämme, wiederholt gesehen. Aussen schwarz und innen wie polierter Stahl. Pipelinerohre? Wahrscheinlich schon. Der Durchmesser ist ca. 1,5 m und die Länge pro Rohr 20 m. Da reicht dann eine Gartenschaufel nirgends hin um diese Rohre zu vergraben.

- auch zerfallende Häuser haben ihren Charme.

- Fichtenwälder noch und noch

- Schöner Radweg nach Berlin, nebeneinander, miteinander.

- Und obligatorisch, ein Windrad dieses Mal von hinten. Gestern haben wir gelernt dass das Getriebegebäude mit Generator 60 Tonnen wiegt.

- Liegende 8 = unendlich, deshalb unendliche Energiequelle

- Wiederum einen Monsterkran von 167 m Höhe gesehen, allerdings aus der Ferne.

- geschichtsträchtige Bauten

- der erste Ortsschild 17 Km vor dem Zentrum der Stadt.

1. Mai: Immer noch 2. Teilstrecke: Berlin (stationär)

Heute habe ich einen Zwischenhalt eingeschaltet und werde ein zweites mal im selben Hotel Augusta übernachten. Ich war heute am 1. Mai zu Fuss unterwegs. Ich bin beim Bahnhof Zoo vorbeigekommen, dort auch etliche Menschen gesehen die auf der Strasse leben, dann durch einen Wald mitten in der Stadt bis zur Strasse des 17. Juni, 6-spurig, lang bis zum Brandenburger Tor führend. Unterwegs habe ich die Freiheitsstatue gesehen und in der Nähe des Brandenburger Tores das Reichstagsgebäude. Ich habe Teile der ehemaligen Berliner Mauer fotografiert beim Potsdamer Platz und bin schlussendlich noch beim Sony Center vorbeigekommen sowie an der Parteizentrale der CDU und dem DIN-Gebäude (Deutsche Industrie Normen). Es war eine Art politische Kundgebung vor dem Brandenburger Tor in Form von Ständen politisch linker Organisationen, dann 2,3 Bands die spielten, Bratwurst und Bier, das Übliche. Schönes Wetter, Wind und viele Leute heute.

Beeindruckt hat mich zu wissen, dort vor ca. 75 Jahren passiert ist, die Vorstellung, die Athmosphäre. Wenn man daran denkt ist sie noch nicht ganz weg, obschon ich diese nicht selbst erlebt habe. Jetzt war ich auch einmal dort.

Ich hätte gerne Angela Merkel oder Gregor Gysi getroffen, zwei Personen welche meist gegensätzliche Meinungen vertreten, ging leider nicht (Terminkollisionen). Ich habe mir überlegt was ich mit Ihnen besprechen würde, das bleibt aber bei mir. Heute war ca. 15 Km auf "Schusters Rappen".

Morgen geht's nach Stettin/Polen, längere Distanz heisst früh wegfahren, auch wenn ich das Hotel schon gebucht habe. Das habe ich spontan entschieden, weil ich jetzt weiss, dass ich erst am 13. Mai in Hamburg sein werde, dann nämlich wenn meine Frau und ein befreundetes Ehepaar dort per Zug eintreffen werden. Ich habe also Zeit auch die Gegend östlich von Rostock zu befahren, soll schön sein dort oben. Die Strecke verlängert sich dadurch etwas, aber ich habe ja immer später die Möglichkeit zu verkürzen. Hier oben bin ich nicht alle Tage. Ich freue mich auf alles was kommt.

- gepflegte Restauration auf dem Bürgersteig

- 3 Bilder einer Schleuse in der Stadt

- das nächste Bild zeigt einen Seitenarm neben der Schleuse, wo das Flussniveau geregelt wird, dass entweder die Schleuse nicht überläuft oder der Fluss selbst.

- 2 schöne Strassenschilder (Bremer Weg und Strasse des 17. Juni)

- die Siegessäule, blitzblank und in schönem Kontrast zum Blau des Himmels, da mit Gold überzogen. In der Wichtigkeit so etwas wie der Zeitglockenturm in Bern.

- die Strasse des 17. Juni, heute Autofrei und durch querstehende Polizeiautos blockiert, wahrscheinlich wegen möglicher Anschläge

- 2 Bilder des Sowietischen Ehrenmals

- ja was spielen denn die für Instrumente die so kläglich tönen? Kein Wunder haben sich diese nie durchgesetzt.

- Schalmeien. Jetzt weiss ich was das ist.

- das Brandenburger Tor, einmal mit einmal ohne (mich). Mein Gesichtsausdruck sollte fröhlich wirken, ist er auch, aber die Sonne blendet und da kriege ich "amigs" (Schweizerdeutsch, das heisst in etwa "manchmal") die Augen kaum auf.

- es folgen 4 Bilder des Reichtags wo der Bundestag palavert. Eigentlich wollte ich die Glaskuppel begehen, war aber nicht möglich, da nur auf Anmeldung.

- das Kanzleramt, ich habe Frau Merkel zurückgewunken, anstandshalber.

- diese Quader, das Holocaust Mahnmal. Es hatte viele Leute welche diese bestiegen und zwischendurch gingen. Die Quader sind wellenförmig angelegt. 

- ein paar Elemente mit Erklärungen dazwischen der "Berliner Mauer".

- 4 Bilder einer faszinierenden Architektur. Hat mir gefallen, der Sony Center, besonders auch die Dachkonstruktion

- DIN = Deutsche Industrienormen. Die sind nach wie vor für die Industrie sehr massgebend in ganz Europa. Hatte früher manchmal beruflich damit zu tun.

- und dann unverhofft - die Parteizentrale der CDU, jedenfalls denke ich das sie das ist mit der CDU-Fahne auf dem Dach

- zum Abschluss eine idyllische Aufnahme, Fluss mit Boot und Brücke mit hängenden Ästen, Radweg und praktisch Autofreie Strasse...

2. Mai: 3. Teilstrecke Berlin - Stettin

Die feiern immer noch die Polen, weil praktisch alle die Brücke machen zu morgen dem 3. Mai wo hier auch Feiertag ist. Was es da zu feiern gibt wissen eben nur die Polen. So bin ich also nach frühem Start, bin um 0700 Uhr bereits auf dem Velo gesessen, in Stettin angekommen. Grosse Stadt, irgendwie trostlos, die Häuser etwas heruntergekommen und "ohne Herz". Ich weiss nicht was es ist, aber es wirkt so auf mich. Gut ich bin hier nun mal wirklich allein, kann die Sprache nicht und sitze da in meinem "Appartement" zwar gross mit Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche, grossem Bad und sogar einer Waschmaschine. Das Velo habe ich gleich in die Wohnung rauf genommen, der Lift war gross genug. Anonym alles, wahrscheinlich bin ich ganz allein in diesem Bunker. Ich habe heute auf der Fahrt manchmal etwas gefroren, es hatte kühlen Wind, war bedeckt und die Sonne von gestern liess sich heute nicht blicken. Alles flach unterwegs mit wenig Highlights es war ein Tag des Sports, bin gut 160 Km gefahren. War auch gut, mal wieder etwas Leistung nach den 3 letzten reduzierten Tagen. Ich hätte Stettin gut auslassen können und mich auf die Seenplatte von Mecklenburg-Vorpommern konzentrieren sollen, nur die kenne ich schon. Morgen geht's in Richtung Nordsee, Usedom wahrscheinlich. Ursprünglich wollte ich die Strecke dorthin auf polnischem Boden machen, man hat mir aber von 2 Seiten davon abgeraten. Schmale Strassen, viel Verkehr und keine Radwege.

 - ich habe mich auf Buchenwälder gefreut, habe aber nicht eine einzige gesehen.

- die nächsten 2 Bilder sind Zeitzeugen aus DDR-Zeiten.

- diese Aufnehme ebenso. Da war mal eine Brücke. Ein Fischer sagte mit, dass er wohl sei auf dieser Seite und die Brücke nicht vermisse. Es gäbe ja Boote.

- 4 x das Werk von Bibern, ein Paradies für diese Nager hier.

- fast in Polen. Die stark befahrene Strasse wurde gleich schmaler, aber immerhin, meist Radwege bis Stettin, die man allerdings manchmal suchen musste.

- wer diese Angaben auf den Schildern gleich begreift ist ein Genie. Ich hab's nicht geschafft - Widersprüche. 

- dieses Riesengebäude ist eine Filiale von Amazon, ganz neu, kurz nach der Grenze in Polen.

- und schlussendlich ein Blick in mein Appartment für diese Nacht. Auch mein Velo durfte drinnen schlafen.

3. Mai: 4. Teilstrecke Stettin - Ahlbeck (Usedom)

Heute hatte ich den Sattel wiederum um 7 Uhr zwischen den Beinen und fuhr auf Deutscher Seite des Meerarmes in Richtung Norden. Mein Ziel heute die Insel Usedom, welche ich dann auch mittels einer Minifähre Mitte Nachmittag erreichte. Wind heute von allen Seiten, aber mehrheitlich aus Westen, also von der Seite. Ich fuhr wiederum zeitweise schräg, ohne umzufallen. Verrückt, wie kann eine Gegend nur so flach sein, Rapsfelder nur so gross und Distanzen zu meinen Windrädern so gross? Wenn Du so ein Ding siehst und denkst das sei gleich nebenan, stimmt auch, aber dazwischen liegen manchmal gut 5 Km. In solchen Flächen wird es schwierig sich zu verstecken, man sieht dich von überall rundherum. Na ja, zum Glück gibt es her und da auch mal einen Wald, übrigens bin ich heute durch einen grossen Buchenwald gefahren, oder einen Busch, oder ein Haus, nur eine Bäckerei gibt es nicht. Nachdem ich gestern bei Aldi irgendwo unterwegs gezwungen war einen Kaffeeautomaten zu benutzen und in meinen Erwartungen nicht enttäuscht wurde, sträubte ich mich heute bei "Penny" wiederum so etwas zu tun. Mit nicht enttäuscht meine ich, dass meine Erwartungen an Qualität und Genuss auf ein Minimum eingestellt waren. Diese Erwartungen wurden sogar übertroffen. Cappuccino hiess die Taste die ich gedrückt hatte, heraus kam hellbraun gefärbtes lauwarmes und süsses Wasser und damit übertreibe ich nicht. Ich ging damit zur Kasse und fragte die Kassiererin ob sie mir sagen könnte was das sei in meinem Becher. Sie meinte "schwierig zu sagen" aber sie würde gleich kommen und schauen was los sei. Sie kam dann mit Milchpulver, füllte nach und gab mir einen neuen Cappuccino. Diesmal schwamm über dem Inhalt eine 2 mm weisse Schicht von irgendwas und darunter das Gehabte. Ich schmiss Becher samt Inhalt in den Abfalleimer. Beim Reinschmeissen sah ich dass andere dies auch schon gemacht hatten...

Nein, heute nicht, auch wenn ich Hunger hatte 10.30 Uhr, seit 07.00 Uhr ohne Frühstück unterwegs, fand ich nach 3-maligem Passantenfragen dann eine prima Bäckerei. Ich vergebe dafür 10 Sterne! 5 für die Bäckerei und 5 für mich. Als meine Hände sich wieder wie Hände anfühlten fuhr ich weiter, etwas aufrechter, da voller Magen. 

Das zweite Event war die Überfahrt mit der Fähre. Ich kam, den Schildern folgend, Schilder die mich auch überzeugten, da ich irgend etwas von 35 Km Distanz einsparen bis Usedom las, am Hafen an. Hafen ist vielleicht übertrieben, da waren gerade mal 4 Boote an Leine. Dort war auch ein Imbissstand mit Frau hinter der Theke und Mann (Mann mit Bauch) vor der Theke, der sich immer wieder mal bedienen liess, so hatte die Frau auch mal etwas Abwechslung. Ich war dann sonst der einzige Gast, aber der Kartoffelsalat war gut und der selbstgebackene Kuchen auch tip-top, der Kaffee - lassen wir das. Ich kam mit den beiden ins Gespräch bis der Fährmann nach ca. 40 Minuten nachdem ich ihn angerufen hatte erschien. Spezieller Mensch, ohne grosse Lebensfreude, Fotografieren auf der Fähre verboten, kein Wort zu den Gästen, doch den Preis nannte er für die Überfahrt und am Schluss noch, dass die letzte Rückfahrt spätestens um 17.00 Uhr sei. Ich sagte aber Fussball sei doch gestern gewesen - er darauf - "ich habe keinen Fernseher". Das war's dann. 

Das Hotel habe ich lange gesucht, mit mindestens 10 Km Zusatzfahrt, aber hier bin ich - für eine Nacht, mehr nicht. Ich werde schauen, dass die nächste Unterkunft draussen in der Natur ist, möglichst am Meer, wo ich dann wiederum einen Tag sein könnte, einfach so.

- man schaue genau hin. Ein Kehrichtabfuhr-LKW mit nur einer Person bestückt. Warum? Nun, dank Technik. Ein seitlicher Arm hebt den Behälter und kippt ihn aus. Die Behälter müssen richtig stehen mit dem Deckel zur Strasse, sonst muss der Fahrer aussteigen

- jetzt nochmals diese Rohre, auch heute gesehen. Habe es mir nicht nehmen lassen mal hineinzusteigen. Wer das erste Rohrbild nicht durch anklicken vergrössern möge, dem die Daten der Rohre: Es sind tatsächlich Pipeline-Rohre (+), Durchmesser 1,42 m (+) Länge 18,8 m (+) innen rot beschichtet (-) + heisst von mir vor ein paar Tagen richtig geschätzt. - heisst von mir falsch angegeben, sah aus wie innen polierter Stahl.

- die nächsten 3 Bilder. Ja was ist denn das für ein komisches Fahrzeug? Auf dem Dach ein gefaltetes Krangestell, das Fahrzeug mit übergrossen Rädern sich in Feldern bewegend. Ich hielt an und siehe da. Das Fahrzeug streckte seine Arme aus und dann los, was das Zeug hält, Gift a Discretion. 

- sind sie nicht schön die "Windis"?

- Storch über mir, Geklapper im Hintergrund

- Usedom, das Tor

- so liebe ich die Natur, ursprünglich (2 Bilder)

- das Würstchenstand-Ehepaar

- die "Fähre"

- Habe mich kurz vor dem Ziel verfahren. Bin auf einem Bahnhofperron gelandet. Zum Glück für dieses Nostalgiefoto.

- Tourist-Attraction: Kitsch perfekt, Männer in weissen Röcken. Schade dass man die Musik ab dem Bild nicht hört. Vielleicht besser so.

4. Mai: Immer noch 4. Teilstrecke in Ahlbeck

Heute war "Segway-Day". War amüsant mit so einem Ding im Gleichgewicht zu sein. Erstaunlich wie das geht. Hat mir gefallen. Wir haben eine Tour rüber nach Polen nach Swinemünde gemacht. Dort am Hafen ist Betrieb, Fähren fahren von hier auch nach Schweden rüber, was ja nicht so weit ist. Ich habe heute mal einen Tagesablaufrapport gemacht um aufzuzeigen wie ich so einen nicht-Fahrtag gestalte - spontan würde ich sagen, ohne grosse Pläne beim Aufstehen. Die Ecke der Insel hier ist schön, möchte aber nicht in der Hauptsaison hier sein. Ist in etwa wie in Jesolo. Klar ist jetzt, dass ich am 13. Mai für 3 Tage in Hamburg sein werde. Was machen bis dann mit der vielen Zeit? Die Varianten werde ich im Internet noch ein bisschen erforschen.

- Strandkörbe im feinen Sand, wirklich fein, fast wie Puder. Der Strand wird jeden Tag in der Früh mittels Traktoren welche Rechen nachziehen gereinigt.

- Steg ca. 10 m über dem Meeresspiegel mit Restaurant und Schiffanlegestelle für Rundtouren.

- wir waren zu viert auf Tour mit diesen Dingern. Die laufen im Maximum 20 Kmh.

- ich hab's genossen, ist einfach zu Handhaben, allerdings kalte Hände gehabt.

- Hafen von Swinemünde PL mit Fähren nach Schweden im Hintergrund

- schöner Kutter

- 2 Bilder mit Bauten aus dem 2. Weltkrieg teils zur Überwachung, teils zur Verteidigung. Der Krieg ist hier noch präsent, man spürt das.

- zum Schluss, "mein Schlafhaus" teil des Hotels Garni Eden. Das Haus heisst Regina.

 

 

Heute habe ich mal aufgeschrieben, was ich an so einem nicht-fahr-Tag mache. War das sinnvoll?

5. Mai: 5. Teilstrecke Ahlbeck - Stralsund (Altefähr)

Bin erst kurz vor 9 Uhr weggekommen, wieder strahlendes Wetter, aber kühl. Strecke, nicht viele Möglichkeiten, da der Landstreifen nicht so breit ist zwischen den Wassern. Alles flach. Bin sportlich gefahren und war verglichen mit den Vorgaben des Navys eine volle Stunde schneller für die 100 Km. Unterwegs habe ich mit anderen Tourenradlern gesprochen, nichts Ergiebiges aber immerhin, es sind jetzt mehr Radler auf Langstrecken unterwegs als noch vor 3 Wochen. Unterwegs habe ich den ersten wirklichen Bio-Demeter-Laden gesehen und mich dort verpflegt. Was ich gekauft habe ist mit Sicherheit 100 % Bio, denn es war teuer, aber die Qualität stimmt. Ich versuche mich zu erinnern. Zuerst griff ich 4 Karotten, eine gelbe Peperoni, 2 Äpfel, 3 Bananen. Danach auf der anderen Seite 3 Bio-Kekse, eine Nussschokolade, Schoggimandeln 50 g, Cashews mit Curry 50g, einen Grapefruit-Sprudel, 2 Biobrötchen klein, ultra dunkel, ultra gesund. Ja und dann gab's noch einen Cappuccino. Total etwas über 25 Euro. Das können sich hier oben nur die "Obergestopften" leisten. Stralsund soll schön sein. Ich bin auf der anderen Seite der Brücke und habe in "Altefähr" bereits Rügen-Boden unter den Sohlen.  

Unterwegs am kleinen Yachthafen habe ich einen Mann fotografiert der den Mast seines Segelbootes gestrichen hat. Sein Sitz hing an einem Seil, er war also nicht so mobil. Er merkte, dass ich Fotografiere und hatte keine grosse Freude. Ich merkte das an seiner Bemerkung mir gegenüber "bevor man fotografiert fragt man ob man darf". Ein "Sorry" wäre mir zu weit gegangen, deshalb fragte ich "darf ich fotografieren?" Er machte nur eine eher abschätzige Handbewegung. Ich ging. Na ja, es ist nicht meine Absicht Leute zu ärgern dachte ich noch, dann vergass ich es. Dann kam eben dieser Biomarkt. Grosse Regale, unendlich viele Produkte. Offen-Käse auf 10 Metern Länge. "Darf ich Fotografieren?" ich diesmal höflich. "Der Chef hat es nicht so gern!" "Ja, dann lasse ich es. Ist der Chef da?" "Nein". Nun ja ich bin trotzdem zu meinen Fotos gekommen, irgendwie, aus der Hüfte geschossen...

Zwischen Greifswald und Stralsund sind es 36 Km Strecke. Dazwischen gibt es 2 Strassen, eine befahrene für den Verkehr und eine praktisch nicht befahrene für die Velofahrer. Diese Strecke besteht von A-Z aus Pflastersteinen 10X10 cm und ist meist 5 m breit, manchmal 6 m. Ich habe gerechnet. Pro m2 sind das 10 x 10 Steine = 100 Stück. Bei 5 m Breite = 500 Stück für einen Meter Strasse. Für 1 Km (1000 m) = 500'000 Stück und für 36 Km = 18 Millionen Steine, alle schön viereckig und einzeln von Hand gelegt und zwar nicht einfach in geraden Linien über quer über die Strasse, nein die "laufen" in Bögen. Dadurch hält die Strasse länger und man sieht es, tadellos, sogar mit dem Velo zu befahren, nach soooo vielen Jahren. Heute wäre eine solche Strasse nicht mehr zahlbar und nur noch wenige beherrschen die Kunst des Steinelegens. Man sieht es an den wenigen Stellen wo geflickt wurde. Chaos, keine Ahnung mehr die Handwerker heute wie man das macht.

Dann gleich noch die zweite Berechnung: Alle 10 m ein Baum = 100 Bäume pro Km = 3600 Bäume auf 36 Km mal 2, denn die Strasse hat zwei Seiten. Also etwa 7000 Bäume auf genannter Strecke die übrigens fast keine Kurven hat, steckengerade.

Ich bin dann ohne Gepäck nochmals über die Brücke zurück nach Stralsund gefahren um mir diese Stadt etwas näher anzusehen. Es hat einige Sehenswürdigkeiten wie man gemäss Fotos erkennen kann. Bei der Rückfahrt hatte ich Glück ich musste warten, da Strasse "in der Luft". Die Zugbrücke war oben und so konnte ich sehen wie das Ganze funktioniert, aus nächster Nähe.

- bei uns früher PTT (Post, Telefon, Telegraph), aber Postel? Sah mir nicht nach Post aus.

- Zugbrücke

- Bio, Öko, Demeter, Vegan, Vegetarisch. Gut die hatten auch Fleisch, aber Bio-Öko. Die Tiere lachen heute vom Himmel runter.

- uralte Grabsteine bei der Kirche (nächstes Bild)

- Misteln, immer schön, diese Schmarotzer

- die 36 Km Pflastersteine auf 5 m Breite  bis Stralsund

- Ich habe noch mehr Kirchen mit Holztürmen gesehen

- 3 Bilder vom und um den kleinen Yachthafen

- mein Freund, der Maler. 

- die neue Autobahnbrücke nach Rügen (2 Aufnahmen)

- Foto während der Fahrt auf der alten Brücke, daneben die neue.

- die Aussicht ab meinem Balkon in Richtung Stralsund.

- mini Jet d'eau

- die eindrücklichste Baute der Stadt, genannt nach dem Schutzheiligen der Seefahrer die Nikolai Kirche, ein über 100 Meter hohes Bauwerk aus gemauertem Backstein. Man stelle sich vor wie viel Gewicht diese Backsteine haben, deshalb sind die Mauern teils über 2 m dick. Oben hängen drei Glocken mit der Disposition cis'-d'-e'. Tönt nobel, hat mir Herr Wikipedia gesagt (2 Bilder, einmal von vorne einmal von hinten).

- Eines der Tore

- und dann die Zugbrücke. Was man senkrecht sieht ist nicht die Strasse, sondern das Gegengewicht der Strasse. Man betrachte die Bilder genau, dann versteht man den Mechanismus, musste ich auch. Übrigens auch die Eisenbahnschienen werden hochgezogen (rechts). Ich frage mich wie man auf solche Konstruktionen kommt, ohne seitliche "Ständer" und Seilzüge.