5. Etappe: Stralsund - Hamburg

Vorwort anstelle Rätsel

Diese Etappe wird speziell, da ich vom 13. bis 16. Mai von Kathrin, sowie unseren Freunden Renate und Daniel Lüscher in Hamburg besucht werden werde. Das Velofahren wird dann wohl etwas in den Hintergrund rücken. Mal sehen was die Zukunft bietet. Bis dann schlage ich mir die Zeit um die Ohren. Nein, ich habe natürlich viele Optionen. Eine Rügen-Rundfahrt, dauert ca. 2 Tage, oder keine Rügen-Rundfahrt, dauert... Auf Rügen war ich schon mal vor vielleicht 4-5 Jahren mit dem Wohnmobil. Ich könnte nach Mecklenburg-Vorpommern zur Seenplatte, war ich auch schon ebenfalls mit dem Wohnmobil, oder einfach mal die geplante Strecke weiterfahren, mindestens bis Rostock. Rostock ist ca. 140 Km von Stralsund entfernt. Oder was ganz Ausserordentliches, wie irgendwo eine Fähre nach Schweden oder Dänemark besteigen und dann zurück Radeln. Ja was nun? Mich plagt die Qual der Wahl.

6. Mai: 1. Teilstrecke: Stralsund - Rostock

Heute Prachtswetter. Ich hatte mich noch gestern entschieden, dass ich nach Rostock weiterfahre und habe dort, gleich am Wasser bei der Fähre über den Kanal bei Warnemünde im Hotel Belvedere ein Zimmer reserviert. So schnell habe ich ein reserviertes Hotel noch nie gefunden, liegt es doch grad an der Fährstation wo ich vorbeikommen musste. Macht nichts. Ich habe heute wunderbare Gegenden, vor allem an Ufern durchfahren, aber auch Wälder, sogar einen kleinen Singletrail. Heute fuhr ich ca. 2/3 auf Radwegen, sogar über Land gibt’s die meistens hier. Am Mittag war ich in Born, ein „herziger“ Ort mit vielen Einfamilienhäusern,  oft mit Strohdächern anstelle von Ziegeln. Ich fuhr zum Wasser runter und sah eine Gaststätte, keiner sass aber an den Tischen. Da war eine „Schickse“ am Sonnenschirm rumtragen. Ich: „Guten Tag, ist offen?“ „Ja“, sonst nichts. „Kann man essen“ „Ja“ sonst nichts, ah doch „das Fahrrad können sie nicht hierhin stellen!“ „Wo denn“ „Da vorne um die Ecke“. Ich „OK“. Sie: „Sie können  hier durch, nicht dort“. Ich: „OK“ Dann bestieg ich das Rad und fuhr zur nächsten Gaststätte. Was stört mich an dieser Situation? - Ich lasse mich nicht gerne herumkommandieren. Und was lerne ich aus dieser Situation? Nichts. Doch, es gibt immer Lösungen.

Draussen vor der Tür ist Einiges los, ich geh jetzt mal raus. Geduscht, 2 Akkus am Netz angeschlossen.

Es ist heute halt Sonntag, da sind die Eingeborenen unterwegs. Ich staune nur, es windet kalt, hat zwar Sonne, aber im Schatten ist’s nach wie vor kalt. Viele Leute in T-Shirts und kurzen Hosen und die Frauen, noch kürzere Hosen und so. Ich war mit Wolljacke und langen Jeans unterwegs, war grad richtig. Viel Kitsch, Kleidergeschäfte, Hafenrundfahrten, Fischspezialitäten, das Übliche an diesen Touristenfallen-Orten .   

- diesmal Pech gehabt, musste warten, die Brücke war wieder oben, diesmal stand ich aber auf den anderen Seite, deshalb nochmals 2 Aufnahmen der Brücke.

 - hier kommen sie die „Zeitstehler“, alles Segelboote 3 von rechts und dann noch 4 von links. Die kommen mit ihren hohen Masten ohne Hochziehen der Brücke nicht unten durch.

 - 2 Bilder: Einfach nur schön diese Landschaften, so anders als bei uns.

 - Pflügen. Bei uns fliegen Raben oder Milane hinterher, hier sind es Möven.

 - strohbedeckte Dächer, ca. 30 cm dick.

 - ich in mal anderer Pose, sieht auch gut aus.

-  Pilot-Schiff. Kenne ich auch von der Fähre nach Korsika. Auf  diesen werden die grossen Meerschiffe in die und aus den Häfen gelotst/gelotet, wie immer man dem sagt.

 - auf der Fähre zum Ziel, 50 – 100 m Überfahrt.

 - die Fähre

7. Mai: 2. Teilstrecke Rostock - Timmendorfer Strand

Timmendorfer Strand, keiner kennt das, oder er wohnt hier. Dieser Ort befindet sich in etwa 20 Km von Lübeck entfernt und liegt direkt an der Ostsee. Das Meer ist noch kalt, trotzdem habe ich hier in der Nähe schon Leute gesehen die im Meer badeten. Strahlendes Wetter den ganzen Tag, keine Wolke. In der Sonne war es sehr warm um nicht heiss zu sagen. Auf dem Velo dann manchmal doch noch recht kühl, vor allem im Schatten. Ich fuhr also heute kurz-kurz (T-Shirt, kurze Hose). Ich habe mir richtig Zeit genommen und den Hals immer wieder nach rechts und dann nach links gedreht. Man sieht dann mehr als nur die Strasse und das Navi. Geplant war möglichst dem Meer entlang zu radeln was mir halbwegs gelang. Ich bin ja da mehrheitlich auf ehemaligem DDR-Boden gefahren. Grosse Weiten, teils Plattenwege und auch alte Villen. Ja wirklich, prächtige, heruntergekommene Villen. Ich kann mir nur vorstellen dass dort ehemalige Parteigrössen gewohnt hatten. Die Häuser stehen unter Heimatschutz und werden jetzt sukzessive Renoviert. Daraus werden meist Hotels oder Eigentumswohnungen. Es entsteht ein Nobelort, auch mit neuen Bauten. 

Schön war auch Wismar mit seinen grossen Kirchen, alle in Backsteinbauart. Davon hatten wir es ja schon die vergangenen Tage. Distanz heute 135 Km und 3000 Km überschritten.

Heute habe ich erfahren, dass Alexander Tschäppät, kürzlich noch Stadtpräsident von Bern, vor 3 Tagen gestorben ist. Ich denke an ihn (Siehe auch "Aktuell").

- 3 Aufnahmen kurz nach Rostock. Radweg dem Meer entlang. Steilküste - scheinbar gefährlich gemäss Schild. Die wissen nicht was gefährlich ist.

- 2 Bilder alte Villen aus DDR-Zeiten und neu renovierte Häuser am selben Ort

- mit dem Yachthafen vorne dran

- Wismar 4 Fotos

- und dann war plötzlich wieder das Meer in Sicht, aber plötzlich war auch durch den kalten Wind vom Meer her die Temperatur merklich tiefer

- interessant, auch am leichtesten, wirklich kaum spürbaren Aufstieg wird das Velo geschoben und der Weg zu Fuss fortgesetzt.

- ein Bild auf der Fähre und zwei Bilder von der Fähre. Man beachte den Leuchtturm im Verhältnis zu Hochhaus dahinter.

- ich habe dann aufgrund eines Mailings versucht eine Aufnahme von mir mal mit anderem Gesichtsausdruck zu schiessen. Im Hotelzimmer. Übrigens würde meine Mutter mich sehen würde sie sagen "Dein Piff ist rot" (deine Nase ist rot) Woher dieser Ausdruck kommt habe ich nie hinterfragt.

8. Mai: 3. Teilstrecke Timmendorfer Strand - Dahme

Heute war ein besonderer Tag, nur mit einem Minibericht, da nur Ministrecke gefahren und Minierlebnisse gehabt. Warum? Nun ich kenne ein befreundetes Ehepaar aus Hamburg und der Zufall wollte es dass die Beiden just ca. 5 Km von meinem Übernachtungsort in den Ferien weilen. So habe ich meine Reise angepasst und entsprechend verkürzt so dass ich sie besuchen konnte am Nachmittag bzw. Abend. Ich bin also den Tag gemütlich angegangen und bin erst um ca. 10.00 Uhr gestartet, schön alles dem Meer entlang, diesmal mit frischem Seitenwind, war aber egal. Die Vegetation ist hier erst auf dem Stand wie bei uns zuhause vor einem Monat, also Anfang April. Die Bäume haben teils noch keine Blätter und die Büsche blühen erst jetzt. Die Sicht über das Meer ist immer wieder einmalig. Wir haben das bei uns nicht, diese Stimmungen, aber dafür haben wir die Berge. Es ist länger her, ich erinnere mich kaum wie sich eine Steigung beim Velofahren anfühlt...

- hier oben alles flach = Wasserturm sonst kein Druck auf der Wasserleitung

- schau Dir die nächsten 7 Aufnahmen an. Wunderschöne Natur, was willst du mehr? Die Sträucher und Bäume blühen hier erst jetzt.

- es ist mir 100% klar, warum es hier oben Strandkörbe gibt und sonst nirgends in Europa, jedenfalls nicht dass ich wüsste. Eigentlich ist es an der Sonne wirklich recht warm wenn nicht schon heiss, aber es weht ein ständiger kühler Wind. Im Strandkorb hast du dadurch die optimalen Konditionen. Ausserdem gefallen mir die Dinger.

- am Übernachtungsort dem Lehmzimmer in Grube haben die dasselbe gemacht wie ich auf dem Hübeli, allerdings viel aufwändiger und es ist ansprechend geworden. Das erste Bild ist von hier und die zweite Aufnahme des von mir ausgebauten Bauwagens auf dem Hübeli. Meiner ist einen Meter kürzer und ich habe die beiden Betten an den Rand montiert so dass man von der Mitte aus besser einsteigen kann. 

9. Mai: 4. Teilstrecke Dahme - Hummelfeld

Plötzlich ging's schnell. Innerhalb von 5 Minuten hatte ich meine Siebensachen gepackt. Das Lehmzimmer wo ich geschlafen habe liegt am Ende des Hauses. Unmittelbar davor ist der Yoga-Raum. Ich wusste, dass wenn Yoga unterrichtet wird kann man das Zimmer nicht benutzen. Es war 10 Minuten vor 8 Uhr morgens und die Yoga-Leiterin begann den Y-Raum zu Saugen. "Wann ist denn Kurs?" "Um acht kommen die Ersten!" Ich bin schnell. Um 08.00 Uhr war nichts mehr von mir zu sehen, durchorganisiert, jeder Griff sitzt, kein Zögern beim Packen, Routine eben. Das mache mir mal einer nach. Nach einer Stunde Frühstück in einer Stehbäckerei, war gut, immer erst das Salzige vor dem Süssen. Cappuccino drüber. Und dann wieder die endlosen Radwege, schön wie bekannt und gewohnt. Im Norden sonst nichts Besonderes. Nettes Ehepaar, mitteljung, waren nicht da als ich ankam, aber kein Problem bei diesem Wetter bin noch schnell nach Beckebüüü (Beckeby) und habe bei Edeka eine Tasche gefüllt mit dem was ich gerne habe, weil hier ist weit und breit nichts mit Essen weder abends noch morgens. Mittags weiss ich nicht, da ich dann nicht mehr da weilen werde. Zu erwähnen wären noch zwei Dinge: 1. Habe ich mich mit meinem Velosattel versöhnt und würde ihn nicht mehr hergeben, und 2. habe ich es heute gewagt meine Jeans zu waschen, die standen vor Dreck. Das Problem ist wie immer nicht das Waschen aber das Trocknen. Nun, ich bleibe hier heute Abend, brauche deshalb die Hose nicht und es windet leicht mit Sonne. Ideale Voraussetzungen, morgen werde ich sehen ob ich richtig gepokert habe. 

- ja wenn sonst nichts Besonderes zu sehen ist, dann doch dieses schöne Bauernhaus 

- und Landschaften, Brücken

- auf dem 4. Bild kam ich plötzlich aus dem Wald und vor mir das Meer. Das war aber nicht die einzige Überraschung. Schockartige Kälte vom Meer her, der Wind blies von da her. Es war wie von der Sauna ins Kaltwassertauchbecken, nein extremer. Gefühlt minuns 20 °C und in Realität wahrscheinlich etwa 5 Grad.

- Hafen von Kiel (2 Bilder) Kiel ist sauber, weiträumig, hat wie erwähnt einen Hafen, alles Dinge die mir gefallen. Ich fühlte mich wohl in Kiel-City.

- Das Haus wo ich heute übernachte. Oben links das offene Fenster ist meins.

 - Das Fenster nochmals in Nahaufnahme (schöne Aufnahme, mit unten grün zum Orange der Vorhänge).

- Wäschetag, Trocknen im Garten. Ich bin heute ausnahmsweise der einzige Gast, da geht so was. Morgen ist das Haus scheinbar voll, es kommt eine Gruppe Motorradfahrer welche die Brücke machen, weil morgen ist Maria assunczion (Maria Himmelfahrt).

10. Mai: 5. Teilstrecke Hummelfeld - Flensburg

Vorab, zu erklären wo Hummelfeld liegt, liegt mir nicht. Bringt auch nichts, im Norden Deutschlands - Google Maps und man weiss wo's ist.

Heute Regen zum ersten Mal, aber nicht mit mir - ich hatte geahnt, dass ich eventuell in eines der angekündigten Gewitter kommen könnte und deshalb die Strecke so geplant, dass ich jederzeit hätte abkürzen können zum gebuchten Hotel in Flensburg. Ich fuhr also einen grossen Bogen der Ostsee entlang in diesem gaaanz leicht hügeligen Gelände. In Flensburg bin ich rasch zum Hotel gelangt, ohne Suchen, hinter mir Donner und eine schwarze Front. Ich entlud mein Fahrrad kam rauf ins Zimmer und siehe da, es gewitterte bereits. So ein Glück und wenn's wie für morgen angekündigt weiter geht, dann wird wieder schönes Wetter, vielleicht etwas durchzogen. So bin ich jetzt also praktisch am nördlichsten Punkt Deutschlands und auch meiner Reise. Ich habe, sollte ich meine Planung auch wirklich durchziehen jetzt die Hälfte der Strecke hinter mir und gemäss meiner separaten Excel-Liste mit Auflistung der Übernachtungsorte und der gefahrenen Distanzen 3'385 Km mittels Pedalumdrehungen absolviert. Man kann wirklich sagen, dass sich hier die Orte mit den Backsteinbauten, den Läden usw. aber auch die Landschaften, die Radwege, ja sogar meine Windmühlen immer wiederholen. Ich brauche jetzt Abwechslung und "habe es gesehen". Diese Abwechslung tönt sich langsam an, denn am kommenden Wochenende werde ich mich mit Kathrin und Freunden in Hamburg treffen. Aber das habe ich ja, glaube ich, schon einmal angekündigt. 

Abwechslung hatte ich unterwegs auf einem Radweg als ich an einem Pärchen vorbeifuhr wo er im schneeweissen Hemd versuchte den Hinterreifen des Fahrrades seiner Freundin aufzupumpen. Ich hielt an, das macht man einfach. "Platten, geht's?" "Na ja, weiss nicht" "Ist die Luft rasch entwichen?" "Ja, schon" "Ja, dann habt ihr was eingefahren, muss geflickt werden, da hilft Pumpen nichts!" (Ich bin eben scharfsinnig im Denken und zielorientiert im Handeln). "Habt ihr das schon mal gemacht, einen Schlauch flicken?" "Nein, noch nie". Ich dachte mir etwas, hielt mich aber zurück. Gut ich helfe Euch. Sie hatte ein perfektes Flickzeug bei sich und ich konnte mich, ohne überheblich zu wirken, profilieren, kleine Lektion quasi. Es ging dann alles perfekt über die Bühne und ich liess die Beiden den Pneu selbst aufzupumpen und dachte, dass es vielleicht gar nicht so schlecht sei mal zu erfahren wie lange man mit so einer kleinen "Wegwerfpumpe" dran ist bis man wieder fahren kann. Anschliessend montierten wir das Hinterrad wieder und alle waren glücklich. Die hatten noch vor nach Flensburg zu fahren, die Eltern zu besuchen und dann wieder zurück, total ca. 70 Km. Ich denke, die werden heute Abend auch die Beine und den Hintern spüren. Ich hoffe für sie, dass sie das Wetter nicht allzu stark behindert hat...

Die Bilderausbeute ist relativ gering heute, die Qualität zählt und die Erinnerung daran.

- Ich habe während dem Fahren Gänsegegacker gehört und mich umgeschaut woher die kamen. Oben wurde ich fündig. 3 riesige Flugformationen über mir. Ich knipste wie wild ohne abzusteigen, dann dann wären die schon weg gewesen. Eine Aufnahme ist zum Glück geglückt. Glück gehabt. Die Gänse zogen in Richtung Nordosten (Bild unbedingt anklicken und vergrössern bitte).

- Schleswig bei der Anfahrt, Hochhaus am Hafen

- Teil des Domes von Schleswig. Den Hauptturm habe ich nicht fotografiert weil er eingerüstet war. Erinnert mich an das Berner Münster.

- Ob diese Mühle je eine Bedeutung hatte? Heute ist es ein Wohnhaus.

- Kleine Story: Der Herr mit dem Schirm im Regen bei meinem Velo ist der Rezeptionist des Hotels. Ein junger, tüchtiger Mann, etwas eifrig. Als ich ankam legte er los mit seinen Erklärungen, automatische Abfolge der Aussagen, wie aus dem Gewehr geschossen. Ich hört kaum hin, beobachtete mehr. Er war mir sympathisch. Als er fertig war fragte ich ihn wo ich das Fahrrad unterstellen könnte. Er zeigte mir auf dem Monitor das Garagentor. "Wie wird das Wetter hier morgen?" Er zeigte mir auf dem Bildschirm die Prognosen. "Und wie wird es über das Wochenende in Hamburg?" Er zeigte mir den Wetterbericht auf dem Bildschirm für Hamburg. Super Service.

Als ich draussen nach dem Abladen das Rad in die Garage stellen wollte war die Tür abgeschlossen. Ich wieder rein. "Ja, ich werde, sobald ich dazu komme das Rad reinstellen" "Danke". Ja, dann war es halt schon etwas spät, der Regen überraschte ihn, auch weil er zuerst ohne Schirm draussen war. Aber das Velo ist jetzt im Trockenen. (Foto aus meinem Zimmer) Ich werde mir Flensburg wahrscheinlich nicht ansehen, ich frage den Rezeptionisten.

11. Mai: 6. Teilstrecke Flensburg - Tönning

Allein in Schleswig-Holstein bzw. dem nördlichsten Zipfel Deutschland von der Grenze zu Dänemark bis fast Hamburg reichend hat es gegen 4000 Windräder. Kein Wunder, dass die einem ständig begleiten. Kaum ein Ort wo man sie nicht sieht. Da sie so gross und hoch sind werfen sie auch lange Schatten die sich bewegen.

Auf den gefahrenen 105 Km hat meinen Weg ein Reh 10 m vor mir gekreuzt und ist in schönen Sprüngen über Büsche und auch auf dem Feld davongehuscht. Ja und dann war der Osterhase am Trainieren, das heisst 2 Stück. Der eine war wohl eine Grossmutter oder ein Grossvater, der lief in einem Tempo wo ich in Jogging-Schuhen wahrscheinlich auch noch hätte mithalten können (man gibt sich die Hand). Der andere aber war ein Sportler. Anfänglich ca. 20 m vor mir laufend hat er bei meinem Erscheinen Gas gegeben und wollte mich nicht vorbei lassen. Ich 30 Kmh, er ca. 40 - 45 Kmh (ohne Helm). Das hätte ich in meinen besten Zeiten nicht geschafft. Er bog dann aber nach links ab und ich nach rechts. Ich hätte gerne noch ein paar Details von ihm gewusst, aber war weg. Hasen sind wirklich schnell, auch um die Kurven.

Heute werde ich mich noch gut vorbereiten, vielleicht auch mit einem kleinen Zwischenschlaf am Nachmittag, denn morgen geht's nach Hamburg, gut 170 Km, wenn ich mich nicht verfahre. Übrigens das Strandhotel Fernsicht liegt etwas abseits vom Zentrum Tönning, aber direkt an der Eider mit wirklich interessanter Aussicht. Viele Vögel und zur Zeit Gänseschwärme immer wieder, welche über das Dach fliegen. Schön hier und das Personal des Hotels echt freundlich und sypmatisch, sehr angenehm.

 

Bitte wieder mal in die Rubrik "Kurioses uns Spezielles" schauen, es gibt Neues dort.

- ich weiss, Windräder zur Genüge gesehen... Es geht auch nicht um die Räder, sondern das wiederum schöne Wetter heute, das Windrad ist per Zufall im Bild.

- welche Bauern werden hier wohl vermarktet?

- Ankunft im Hafen von Tönning, meinem Übernachtungsort. Am Hafen auch die Beschilderung mit den vielen Möglichkeiten

- schöne Bauten, liebevoll gepflegt mit dem Flair zum Detail

- aus dem Hotelzimmer sehe ich direkt auf den Fluss (die Eider) welcher in die Nordsee fliesst und dadurch von Ebbe und Flut beeinflusst wird. Diese jungen Frauen haben sich im Schlamm am Ufer aufgehalten und waschen sich hier bei einer kalten Dusche.

12. Mai: 7. Teilstrecke Tönning - Haselau

Heute morgen wählte ich den schönsten, nicht den direktesten Weg zum Ziel in Haselau, das sich ca. 30-40 Km nördlich von Hamburg befindet. In Hamburg wird dieses Wochenende das Fest 829 Jahre Hafen Hamburg gefeiert. Da wird dann was los sein. 829 Jahre wirklich eine Jubiläumszahl. Es werden über 300 spezielle Schiffe erwartet auf der Elbe. Ja und morgen kommt auch mein Besuch, sicher werden wir uns das Spektakel ansehen. Also, den schönsten Weg gewählt und zwar in Richtung dem Eider Sperrwerk  und dem Katinger Watt. Das Sperrwerk war eindrücklich und so etwas habe ich noch nie gesehen. Es dient der Regelung von Ebbe und Flut, also so dass nicht zuviel bzw. zuwenig Wasser bei Flut die Eider hinauf oder hinab fliesst (Siehe Bilder). Schiffe müssen hier durch Schleusen fahren. Das anschliessende Watt ist eine Landschaft mit kleinen Feldern, dazwischen immer wieder Landstücke, aber im grossen Ganzen eine Moorlandschaft. Es hat hier unzählige Vogelarten, überwiegen tun aber die Gänse und die Möven. Ich bin dann dem Wall, meist auf der Landseite duzende von Kilometern entlang gefahren. Dieser Deich erstreckt sich 

praktisch die ganze Nordsee entlang. Das Land dahinter liegt meist auf Meereshöhe und teils sogar darunter. Der Deich wie auch das Sperrwerk dienen vor allem auch um den Sturmfluten trotzen zu können. Der Deich ist praktisch landseitig mit Gras überwachsen worauf Schafe weiden, kilometerlang, nur Schafe. Was mir aufgefallen ist, dass die Schafe bei soviel Platz nicht als Herden auftreten sondern vielmehr als "Familien". Immer ein erwachsenes Schaf (Mutter) manchmal zwei mit 1-3 jungen Schafen (siehe Bilder). Auf meinem Weg fuhr ich südlicher noch über ein zweites Sperrwerk. Ansonsten wieder mal das gewohnte Bild - Windräder und Gegenwind.

Jetzt bin ich im Haselauer Landhaus gelandet, einem ca. 300 jährigen Bau mit Schilfdach wie man hier des öfteren sieht. So ein Dach hält scheinbar so 30-40 Jahre lang und das Schilf kommt heutzutage aus Ungarn. Der Lehm aber für die dunkelroten Backsteine die hier vorherrschen ist aus der Gegend und zwar weil es hier nur Lehm gibt, keine Steine, höchstens noch etwas Holz, aber auch nicht in rohen Mengen. Oggi centotrentacinque kilometri.

- Ebbe

- das Katinger Watt (2 Bilder)

- das Stellwerk an der Eidermündung (2 Bilder)

- rechts der ellenlange Deich und der dazugehörende Radweg, auch ellenlang

- Mutter Schaf mit Kind Schaf

- die Schafe sind meist ungeschoren

- Schiff an der Schleuse durch das Stellwerk

- ich habe mich immer gefragt wie und wo der Strom der Windräder geführt wird. Hier die gebündelte Kraft.

- und plötzlich sah ich einen Lastkahn mitten auf dem Land, Riesending.

- die Elbe ist hier riesig, ca. so breit wie der Neuenburgersee nur viel, viel länger.

13. Mai: 8. Teilstrecke Haselau - Hamburg

In Hamburg war ich dann rasch, heute morgen. Die ca. 40 Km reichten nur deshalb „mich aufzuwärmen“ weil die Sonne schien, es herrschten schon früh morgens 16 Grad und angekündigt für den Nachmittag waren deren 26, Sommer quasi. Unterwegs sah ich auf einem Feld „Spargelstecher“ – schöne, grosse, weisse Spargeln. Es ist Spargelzeit, ich esse zur Zeit fast täglich davon. Da Einchecken im Hotel erst ab 14.00 Uhr möglich war, deponierte ich dort mein Gepäck und fuhr mit leichtem Velo kreuz und Quer durch Hamburg und schoss einige Fotos. Ich war ja schon zwei oder drei Mal in dieser Stadt, sie gefällt mir. Allerdings gibt es hier in St. Georg wo mein Hotel steht auch Obdachlose oder sonst Leute welche vorwiegend auf der Strasse leben, Schmutz, Sexangebote, das Übliche. Pünktlich 13.35 Uhr fuhr dann der Zug mit Kathrin, Renate und Daniel im Hauptbahnhof, ca. 10 Minuten vom Hotel entfernt ein. Wir wanderten dann gemeinsam zum Hafen, allerdings schien dort das Hafenfest mehr oder weniger gelaufen zu sein. Trotzdem, so ein Hafengebiet ist für uns „Bergler“ halt schon etwas Spezielles.

 

Dies ist nun mein letzter Bericht bis zum 16. Mai, weil ich hier meine grosse Veloreise unterbreche, solange mein Besuch da ist. Ich dann eine kleine Zusammenfassung schreiben. Danach geht’s aber weiter in Richtung Holland und dann werde ich wiederum täglich berichten. Bis bald, liebe Freunde und liebe Leser und Leserinnen.

- „Spargelstecher“ Bild mit Einwilligung gemacht

-  welches Bäumchen darf es sein?

- Hamburg hat trotz 2. Weltkrieg etliche schöne Bauten die ich aber nicht kenne. Die Hafenanlagen sind neueren Datums.

-  hier beim „Schöner Essen“ unten Nähe Hafen habe ich geschlemmt. Schönes Lokal

- und da ist sie, die Elbphilharmonie, erbaut von Herzog und De Meuron den bekannten Schweizer Architekten. Das Gebäude, also der obere Teil wurde auf einem alten Speicher aus den bekannten Backsteinen aufgebaut. Die Bauzeit war sehr lang, länger als geplant, die Kosten waren sehr hoch mit 826 Millionen Euro, viel höher als geplant mit 70 - 80 Millionen Euro. Trotzdem ist an den Architekten nichts Negatives hängen geblieben. Die Schuld an dem kleinen „Desaster“ liegt scheinbar anderswo. Aber das Gebäude steht sehr prominent unten im Hafen und ist schon heute ein Wahrzeichen von Hamburg.

- es fanden beim traditionellen Hafengeburtstagsfest auch ein paar Wettkämpfe auf dem Wasser statt.

- die Speicher, riesige Lagerhäuser von damals, heute meist als Wohnhäuser umgebaut.

- das Stadion vom FC St. Pauli, der heimliche Lieblingsverein der „echten Hamburger“ umsomehr, als dass der Hamburger SV diese Saison abgestiegen ist. Die waren vor einigen Jahren mal noch Deutscher Meister.

- gleich neben dem Stadion der Betonbunker. Dieses Gebäude wird hier auch so genannt wie es aussieht. Gar nicht schön. Aber es wird heute von Künstlern, Grafikern usw. neu belebt und benutzt und soll einen Dachgarten erhalten. Ein Überbleibsel aus dem Krieg.

- wer hat uns denn die Bundeshauskuppel abgekupfert?

-  Fernsehturm von Hamburg

- alte Fassade, dahinter ein neues Gebäude mit einem speziellen Dach

- Pflanzengarten " Blomen un Planten“ oder so ähnlich heisst es dort

- der Sitz vom „Spiegel“

- ein weiteres prachtvolles Backsteingebäude

- und Kathrin, Frau von Hugo